Sextoys im Test #1: We-Vibe + Lelo ELLA

Vorige Woche Mittwoch waren Sascha und ihr Freund O. bei mir zu Besuch. Wir plauderten über Beziehungsprobleme, das Verliebt sein und… Oh, da fiel Sascha gerade noch ein, dass sie ja ihre neuen Sextoys zum Testen mitgebracht hat. Beim letzten Hurenstammtisch hatte sie den We-Vibe erwähnt und ich quiekte vor Freude, weil ich so viel Gutes von dem gehört hatte und den unbedingt probieren wollte, ohne gleich 100€ dafür ausgeben zu müssen.

Sie packte also aus, weil sie an mich und mein Quieken gedacht hatte, und da purzelte nicht nur der lila-farbene We-Vibe heraus, sondern auch ein schwarzer Lelo ELLA. Den hatte ich in meinem Lieblings-Sexshop schon öfter in der Hand gehabt, aber nie wirklich in Erwägung gezogen.

Mein dringendes Interesse galt erst einmal dem We-Vibe. Das Konzept dieses kleinen Toys fand ich super aufregend: Ein flacher, u-förmiger Vibrator mit doppelter Vibrationsfläche für die G-Punkt und die klitorale Stimulation während der Penetration durch den Partner. Voller Vorfreude machte ich mich nackig, aber schon beim Einschalten der Vibration gab es die erste Schwierigkeit. Der kleine Klippschalter befindet sich unter der Silikonhaut des oberen Vibrationselements und ist echt schwer zu bewegen. Ein Ding der Unmöglichkeit dürfte das sogar sein, wenn man bspw. Gleitgel an den Fingern hat. Sascha konnte das Ding schließlich einschalten und ich führte es ein. Die Vibration am G-Punkt war auch sehr angenehm und gar nicht zu verachten. Aber das mit der klitoralen Stimulation ist leider nicht aufgegangen. Das obere Vibrationselement saß nämlich nicht auf der Klitoris, sondern eher auf meinem Venushügel. Da werde ich zwar auch gern gestreichelt, aber zum gewünschten Ziel führt das nicht unbedingt. Ich war also durch meine vibrierende Bauchdecke abgelenkt und konnte so nicht einmal die Vibtration am G-Punkt richtig genießen. Den Aspekt mit der Penetration haben wir dann erst mal aufgeschoben, weil meine Enttäuschung der vorausgegangenen Erwartung entsprechend groß war. So kam dann auch meine Abneigung gegnüber der Farbe wieder stärker zum Vorschein. Den We-Vibe gibt es nämlich nur in Lila und das ist eigentlich keine Farbe, die ich mir in meine werten Körperöffnungen schieben möchte. Ich gestehe, dass meine Vorlieben bei Sextoys oftmals von Design und Farbe abhängig sind und dass ich mich nicht entspannen kann, wenn die meinen ästhetischen Anforderungen nicht entsprechen. Dazu kommt dann leider auch, dass der We-Vibe in einem wirklich unpassenden Brillen-Etui kommt und über einen kleinen Schlitz im Silikon mit Kabel geladen wird. Das Silikon ist weich, klebrig, dünnwandig und bildet einen eher fragilen Überzug über den harten Kern mit Bügel und Technik. Ich könnte mir denken, dass dieser Überzug leicht einreißt – mir ist das jedenfalls mal mit ähnlich aufgebauten Liebeskugeln passiert. Außerdem riecht der We-Vibe, obwohl er als phtalat-frei angepriesen wird, irgendwie nach Weichmachern und fühlt sich auch ein bisschen so an. Mein Urteil ist deshalb vernichtend schlecht, insbesondere wenn man bedenkt, zu welchem Preis dieses Toy in den Shops angeboten wird. 2010 kommt wohl eine neue Version, der We-Vibe II, der offenbar zumindest das Problem mit dem Schalter und das des bescheuerten Etuis zu lösen scheint. Ob der Klitorisvibrator dann endlich auch auf der Klitoris sitzt, bleibt allerdings fraglich.

Viel erfreulicher war meine Erstbenutzung des Lelo ELLA. Ich hatte mich vor diesem Dildo immer ein bisschen gefürchtet, weil er so eine seltsame Knüppelform hat, durch die ich mich irgendwie an Steinzeit-Werkzeuge erinnert fühlte. Ich war aber auch von der falschen Annahme ausgegangen, dass man das schmale Ende in die Vagina einführt, während man sich mit der Hand am stumpfen Knüppelende festhält. Sascha belehrte mich eines Besseren. Das knüppelige Ende kann man ebenfalls einführen und das macht dann eine prima G-Punkt Massage. Das probierte ich natürlich sofort aus und war wirklich angenehm überrascht. Das Knüppelstück liegt direkt an der Prostata-Innenwand an und saugt sich sogar ein bisschen fest. Egal wie man den Dildo dann manuell bewegt, man kommt immer irgendwie angenehm an den G-Punkt dabei. Der Nachteil ist natürlich der aller Dildos – man bekommt Gelenkstarre beim Masturbieren und braucht deshalb einen Helfer, der es einem so besorgt, wie man es braucht.

Dafür gibt es den Lelo ELLA aber in angenehmem Schwarz und vermutlich noch ein paar anderen Farben, so dass sich jede ihre Lieblings-Couleur aussuchen kann. Er ist aus festem Silikon, hat eine mattierte Oberfläche und macht insgesamt den Eindruck guter Verarbeitung. Das schmale Ende scheint mir auch gut geeignet für den analen Gebrauch, allerdings habe ich das nicht ausgetestet. Ich habe allerdings den Analplug BOB von Lelo in meinem Besitz und begeistertem Gebrauch. Ich denke, dass auch der ELLA für seine ca. 30€ eine gute Anschaffung wäre.


 
 
 

Ein Kommentar zu “Sextoys im Test #1: We-Vibe + Lelo ELLA”

  1. Michael
    21. März 2010 um 16:35

    Interessant. Wir haben uns auch den We-Vibe zugelegt. Lustigerweise habe ich ihn vor einer halben Stunde (nach Monaten) wieder mal ans Ladegerät gemacht. Wollte meine Frau damit beglücken. Aber ich finde, soweit ich das als Mann beurteilen kann, Du hast mit Deiner Beschreibung recht.
    Übrigens eine sehr schöne, erotische Seite – auch für einen glücklich verheirateten Mann schön zu lesen.
    M.

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