Internationaler Hurentag am 2. Juni

Am 2. Juni ist es wieder soweit: SexarbeiterInnen und ihre Unterstützer feiern den Internationalen Hurentag und fordern die rechtliche Gleichstellung von Prostitutierten mit anderen Erwerbstätigen. Der Hurentag wurde von verschiedenen Hurenorganisationen ausgerufen und geht auf eine Kirchenbesetzung in Lyon am 2. Juni 1975 zurück. Damals besetzten ca. 150 Prostituierte die Kirche Saint-Nizier in Lyon, um auf ihre prekäre Rechtslage aufmerksam zu machen. Zuvor hatte es in mehreren Städten Frankreichs Proteste gegen die zunehmenden Kontrollen und Strafmaßnahmen der französischen Polizei gegen Prostituierte gegeben.  Der Protest weitete sich aus und der Kirchenbesetzung folgte eine Art Hurenstreik in mehreren französischen Städten. Die Huren wollten damit ihrer Forderung nach freier Berufsausübung Nachdruck verleihen. Der Kampf der französischen Prostituierten erregte auch internationales Aufsehen und kann als eine Art Geburtsstunde der Hurenbewegung angesehen werden. Der 2. Juni wurde daher zum Internationalen Hurentag ausgerufen und wird seither alljährlich von verschiedenen Hurenorganisationen (hauptsächlich in Europa) begangen. Rechtlich war der Protest allerdings nicht sehr erfolgreich. Prostitution ist in Frankreich nach wie vor sehr stark reglementiert und seit den 90er Jahren sogar noch verstärkt Repressionen ausgesetzt.

In Berlin feiert die Hurenorganisation Hydra e.V. den 2. Juni dieses Jahr mit einer Szenischen Lesung aus dem Buch „Sexarbeit – eine Welt für sich“, in dem verschiedene Stimmen aus dem Sexgewerbe zu Wort kommen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Die Lesung findet – passend zum Ursprung des Gedenktages – in der Zwölf-Apostel-Kirche an der Kurfürstenstraße statt:

2. Juni 2009, 20 Uhr, An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin (U-Bahn Kurfürstenstraße)

Weitere Informationen finden sich auf der Hydra-Homepage unter „Wissenswertes“ \ „Aktuelles“


 
 
 

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