Vom Bordell in den Escortservice

Nachdem Carmen mich so freundlich eingeführt hat – vielen lieben Dank an sie dafür! -, möchte ich mich jetzt auch selbst mal ein wenig vorstellen.

Im Gegensatz zu Carmen ist die Escorttätigkeit für mich eine neue Erfahrung. Dafür habe ich aber bereits in einem anderen Bereich der Prostitution gearbeitet, nämlich im Bordell. Seit einigen Jahren verbringe ich einen Teil der freien Zeit, die mein Studium in Berlin mir lässt, in dem schönen kotelettförmigen Land jenseits der Alpen, wo die Menschen diesen putzigen Dialekt sprechen, um dort in einem kleinen aber feinen Haus meine Studienfinanzierung zu verdienen. Damit das Ganze nicht zu anstrengend wird und ich mein Studium nicht vernachlässigen muss, fahre ich nur ein paar Mal im Jahr dort hin, um mich dann eine Woche lang in einer Art lotophagischem Schlaraffenland zu befinden, das nur aus Sex-Essen-Schlafen-Sex-Essen-Schlafen-Sex besteht.

Ich schätze an diesem Job sehr, dass ich durch ihn mit ganz unterschiedlichen Menschen in intimen Kontakt komme und sie auf diese Weise von einer Seite kennenlerne, die normalerweise nicht so offen zutage liegt. Dabei stellen sich die eigenen Vorurteile oft als falsch heraus. Es kam zum Beispiel des öfteren vor, dass ich mit Männern, die ich auf den ersten Eindruck nicht sonderlich sympathisch oder attraktiv fand, wirklich guten Sex hatte, oder dass sich sympathisch wirkende Männer als arrogant und unfreundlich herausstellten. Aber natürlich gibt es immer auch den umgekehrten Fall.

Und auch von meinen immer wieder wechselnden internationalen Kolleginnen habe ich im Laufe der Zeit viele interessante Dinge gelernt. Es ist faszinierend zu sehen, wie vielfältig die Geschichten sind, die Frauen zur Sexarbeit gebracht haben und wie sich die Motivationen und Einstellungen zu diesem Job unterscheiden. Das hat auch dazu beigetragen, dass ich mit Selbstbewusstsein dazu stehe, in der Sexarbeit tätig zu sein. Schließlich kann es für uns Prostituierte nur von Vorteil sein, Ressentiments, Tabus und moralische Vorbehalte gegenüber unserer Arbeit abzubauen. Und das geht immer noch am besten, wenn man die Öffentlichkeit darüber aufklärt, was es heißt, Sexarbeiterin oder Prostituierte zu sein.

Da aber die Schweiz weit weg ist und ich auch während meiner Zeit in Berlin ab und zu Lust und Zeit für erotische Abenteuer habe – und natürlich, weil ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen will, mit einer so tollen Frau und guten Freundin wie Carmen zusammenzuarbeiten –, habe ich mich jetzt dazu entschieden, in die Welt des Escorts hineinzuschnuppern und bin gespannt, was es dort alles zu entdecken gibt. Schließlich ist es doch ein Unterschied, ob man zwanzig Minuten oder vier Stunden mit jemandem verbringt und ob man sich in einem Hotel, einem Club oder einem Bordellzimmer vergnügt…

In diesem Sinne: Ich freue mich auf neue Erfahrungen und Abenteuer!


 
 
 

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